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Sonntag, 25. September 2011
Die Geschichte eines Sofas
Das ist es, unser neues Sofa! Wir haben es uns lang gewünscht, um die Streitereien wer nach dem Mittagessen auf dem Sofa dösen darf, zu beenden: beide!!! Und die Geschichte des Einkaufes, die ist ganz lustig - und eine gute Beschreibung der Handelskunst Tanzaniens dazu.
Das Geschäft, wo Stefan es nach einer langen Suche entdeckt hat, darf man sich vorstellen als ein paar Schneider mit ihren Maschinen, ein Haufen Holz und viele Haufen von Schaumstoff, alles ordentlich am Straßenrand gelegen, unter blauem Himmel. Da gingen wir 'rein' und besprochen alle Details sehr professionell mit dem netten Verkäufer Mudi. Den Design, die Farbe und Textur der Stoffe, die Größe - und den Preis. Wir haben hart verhandelt und uns auf einen Preis geeinigt, der uns trotzdem noch ziemlich hoch erschienen ist (cca 100 Euro). Die Anzahlung gemacht und glücklich nach Hause gegangen mit dem Versprechen, in einer Woche wartet unser Sofa auf uns abhol-bereit.
Nun kriegt aber Stefan am nächsten Morgen einen Anruf, wo der Mudi ganz traurig erklärt, dass die Stoffe, die wir ausgewählt hatten, aus sind. Was soll man tun? Auf dem Telefon andere Stoffe zu besprechen, in Kiswahili, ist nicht eine Übung für den leeren Magen, also fährt Stefan die halbe Stunde durchs Verkehrschaos zum Geschäft. Da wird lange diskutiert, und es stellt sich heraus, es gibt überhaupt keine Stoffe mehr, die dem Stefan gefallen würden (die Stoffe von guter Qualität). Es gibt nur noch hässliche und billigere Stoffe.
Stefan: Mudi, ihr könnt den roten Stoff aber sicher nachbestellen?
Mudi: Kein Problem, Herr, natürlich, nur dauert sehr sehr lange. Dauert sicher ein Monat, wenn nicht zwei.
Stefan: Na gut, ok, dann nehme ich den braunen Stoff. Den gibt's noch?
Mudi: Ja, denn gibt's noch.
Stefan: Lieber Hr. Mudi, jetzt müssen wir aber über den Preis noch mal reden. Jetzt gibst du mir einen Rabat, nicht wahr, weil schließlich kaufe ich jetzt ein Sofa, das ich nicht kaufen wollte?
Mudi: Einen Rabat, das geht nicht, Hr. Stefano, wir machen sicher ihr Sofa ganz, ganz schön.
Stefan: Na, ich hoffe doch, ihr macht jedes Sofa ganz toll. Ihr seid ja ein gutes Geschäft, deswegen bin ich ja hier! Also wenn Rabat nicht geht, dann zahlst du mir den Transport von hier bis nach Hause.
Mudi (telefoniert zuerst mit einem Truckfahrer, macht dann eine traurige Grimasse): Transport, geht nicht, bwana, geht nicht. Der Preis ist wirklich sehr, sehr gut, besonders für dich, besonders für dich.
Stefan (tut auf zornig und 'jetzt-habe-ich-genug-davon'): Bwana Mudi, du gibst mir kein gutes Service. Zuerst versprichst du, dann gibt es keine Stoffe, jetzt willst du mir keinen Rabat geben. So können wir kein Business machen. Ich will meine Anzahlung zurück bitte, ich gehe jetzt nach Hause.
Mudi: Nein, bwana Stefano, wir machen businness, das ist wirklich ein guter Preis.
Stefan (steht auf, mit ernster Miene): Meine Anzahlung, bitte.
Mudi (berät sich mit seinem Chef): Bwana, gute Neuigkeiten, sehr gute Neuigkeiten, habe ich sie gerade gehoert von meinem Kollegen, wir haben doch die roten Stoffe, sie sind noch im Lager, kein Problem, alles ok?
Stefan: Die Stoffe, die ich gestern bestellt habe, sind doch da?
Mudi: Alle da, kein Problem, die Sofa wird nächste Woche fertig.
Es scheint wir haben etwas zu hart verhandelt... Für das Geschäft war der vereinbarte Preis etwas zu niedrig! Hätten wir zugestimmt, billigere Stoffe zu nehmen, zahlten für das Sofa aber den gleichen, vereinbarten, Preis, hätten sie ihr Gewinn mühelos um 20% erhöht. Und das machte es wert, Stefan noch mal ins Geschäft zu holen und eine Stunde lang zu verhandeln! Und würde Stefan dann zornig reagieren, mit einem 'seit-ihr-verrückt-ihr-Spinner', hätten sie sein Zorn sicher nicht verstanden. So macht man hier Business, Profit rechtfertigt halt ein bisschen von dem, was wir als Kundenbelaestigung beschreiben wuerden.
Jedenfalls, Mudi und Stefan haben sich als dicke Freunde verabschiedet (Stefan hat ihm sogar ordentlich getippt) und das Sofa ist ganz hübsch geworden!
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