Kuerzlich saßen Natalija und ich gemütlich in einem kleinen Joint bei chips na kuku (Pommes frites und Huhn), als sich plötzlich alle Menschen um den Fernseher versammelten. In Zeitenvon Revolutionen, Erdbeben und Fukushima befürhteten wir schon das Schlimmste. Aber die Neuigkeit, die in Dar alle von ihren Sesseln riss, waren Bilder aus Nord-Tanzania. Ein kleiner, pensionierter Pastor der Lutheranischen Kirche: Mr. Ambilike Mwasapila: Babu wa Loliondo.
Babu behauptet, dass sein Gebräu „Mugariga“ alle Krankheiten heilt – ein Wunder! Aber das noch größere Wunder ist, dass es auch tatsächlich tausende Menschen gibt, die behaupten, dass es stimmt.
Das hat nun ganz Tanzania und Ostafrika in Bewegung gebracht. Arm und Reich, Minister und Chief, Taxifahrer undArbeitskollegen – alle versuchen nun selber oder für ihre Angehörigen das Getränk zu ergattern. Nur so einfach ist das nicht. Denn damit das Getränk auch wirklich wirkt, muss es in Loliondo von Babu persönlich in den Becher gegossen werden.
Dadurch hat sich nun ein infrastrukturelles Problem ergeben – mit dem heutigen Tag warten tausende Menschen in einer 25 km langen Schlange, mitten in der Regenzeit irgendwo im Busch von Nord-Tanzania tagelang auf Mugariga. So verrückt das für uns auch klingen mag, so sagt es doch viel über die verzweifelte Suche der Menschen nach medizinischer Versorgung aus.
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